SPLITTING IMAGE
JONNY NIESCHE
23 JUN - 29 JUL 2017
Zeller van Almsick is pleased to announce Jonny Niesche's first gallery solo exhibition in Austria. With the exhibition "Splitting Image" the gallery welcomes the Australian artist and is delighted to announce the future representation of Jonny Niesche in Austria.
At first, Jonny Niesche's new Vienna-inspired works present themselves as feast of the senses: luminous interlacing colors, gold-mirrored frames and iridescent light reflections. Only after moving around them the artwork is being transformed. If one glances at the fabric at a steep angle the surface transfigures into a velvety, matte color, while it changes to a colored mirror in frontal view. It is the space, just as the viewer, that communicates with and through the work - similar to architecture, which can only be experienced by the user: a perpetual state of becoming or transformation.
Niesche's show draws inspiration from Vienna's historical character. Colors and styles, imperial opulence or kitsch, beautiful and abominable color combinations, or the numerous golden ornaments on urban sculptures, that can be interpreted as an obsession with gold and ornamentation. In the central work "Mutual Vibration" Jonny Niesche reflects on the encounter with Johann Strauss, more precisely the monument built in 1921 located at Stadtpark - a saturated golden virtuoso playing the violin in front of an archway. Originally the image of the "Walzerkönig" was to be erected at the Franz- Josefs-Kai. The joyful ease, the impressive gold and the symmetrical arrangement of the ensemble can be found in Niesche's work, and from time to time "Mutual Vibration" revolves around its axis, the golden mirror and the luminous color acting as a dance partner.
Similarly, "Mutual Vibration" is a dialogue with the Zero artists Heinz Mack and Otto Piene, who play an important role in Niesche's work. Especially their interest in light, kinetic, space and the continuous vibration of light and color in conjunction with the viewer. The title "Mutual Vibration" is a reference to Piene, the "total vibration" as the "energy of the light that emanates from the field of the painting and is mysteriously transformed into the life energy of the beholder". Piene adds: "The purity of the light that creates pure color, which in turn is the expression of the purity of light, captures the whole human being with its continuous flooding, where the rhythmic reciprocation between image and viewer, under certain formal conditions, becomes the compulsive pulse beat, total vibration. [...]. "Mutual vibration creates a ever changing situation between space, work and the viewer. The rhythms arise in the rotation of the image when the viewer alternately confronts him/herself with the impressive force of the color.
The combination of mirror and voile painting, which is found in all the works of the exhibition, is different in the "Cosmic Plates": in contrast to "Mutual Vibration", the mirror is much more reflective and thus "performative". For Niesche it was an anecdote by Bruce Naumann, who talked about the experience of looking at a shop window from a "desirable situation" - when one looks at an object that one desires, and at some point one grasps one's own reflection. This dialogue was the starting point for Niesche's interest in capturing an image between the viewer and his own reflection. The fabric 'Voile' is a transparent fabric, a screen, a skin, a membrane. The viewer sees hie/her image in the "Cosmic Plates": a gravitationally mesmerizing version of herself.
Zeller van Almsick freut sich Jonny Niesches erste Galerie Soloausstellung in Österreich ankündigen zu dürfen. Die Galerie heißt den australischen Künstler mit der Austtellung „Splitting Image“ willkommen und ist hocherfreut die zukünftige Vertretung von Jonny Niesche in Österreich bekannt zu geben.
Zunächst präsentieren sich Jonny Niesches neue, von Wien inspirierter Werke als ein Fest der Sinne: Leuchtend ineinandergreifende Farbverläufe, goldverspiegelte Rahmen und schillernde Lichtreflexe. Erst im nächsten Moment zeigt sich, wie die Kunstwerke in ihrer Betrachtung changieren. Der Stoff erscbeint im spitzen Betrachtungswinkel als samtene, matte Farboberfläche und verändert sich bei Frontalbetrachtung zum farbigen Spiegelbild. Es ist der Raum, eben wie der Betrachter, der mit und durch die Arbeit kommuniziert— ähnlich wie Architektur erst durch den Benutzer erfahrbar wird: Ein fortwährender Zustand des Werdens oder des Dazwischen.
Niesches Inspiration für die Ausstellung sind vormals Reflexionen über den stadtgeschichtlichen Charakter Wiens. Farben und Stile, imperiale Opulenz oder Kitsch, wunderschöne, so wie abscheuliche Farbkombinationen, oder auch die zahlreichen goldenen Verzierungen auf städtischen Skulpturen, die als eine vermeintliche Besessenheit mit Gold oder Ornamentik aufgefasst werden können. Jonny Niesche reflektiert über die zentrale Arbeit „Mutual Vibration“ die Begegnung mit Johann Strauß, genauer seinem 1921 errichteten Denkmal im Stadtpark, wo ebenjener golden saturiert und virtuos Violine spielend vor einem Torbogen steht. Ursprünglich sollte das Abbild des „Walzerkönig“ am Franz-Josefs-Kai aufgestellt werden. Die vergnügte Leichtigkeit, das imposante Gold und die symmetrische Anordnung im Ensemble finden sich in Niesches Arbeit wieder und von Zeit zu Zeit dreht sich „Mutual Vibration“ wie im Walzer elegenat um die eigene Achse tanzend, der goldene Spiegel und die leuchtende Farbe als Partner.
Gleichermaßen ist „Mutual Vibration“ ein Dialog mit den Zero-Künstlern Heinz Mack und Otto Piene, welche für Niesche eine bedeutende Rolle einnehmen. Genauer ihr Interesse an Licht, Kinetik und Raum und weiterhin den Schwingungen von Licht und Farbe in Kombination mit dem Betrachter. Der Titel „Mutual Vibration“ ist eine Referenz an Piene, der „Total Vibration“ als die „Energie des Lichts, das vom Feld des Gemäldes ausgeht und geheimnisvoll in die Lebensenergie des Betrachters umgewandelt wird“ auffasst. Piene dazu: „Die Reinheit des Lichts, die die reine Farbe schafft, die wiederum Ausdruck der Reinheit des Lichts ist, erfaßt den ganzen Menschen mit ihrem Kontinuum des Flutens, des rhythmischen Hin- und Herströmens zwischen Bild und Betrachter, das unter bestimmten formalen Bedingungen zum zwingenden Pulsschlag, zu einer totalen Vibration wird. […].“ Bei „Mutual Vibration“ entsteht eine sich beständig verändernde Situation zwischen dem Raum, der Arbeit und dem Betrachter. Die Rhythmik entsteht in der Drehung des Bildes, wenn sich der Betrachter abwechselnd mit sich selbst und der beeindruckenden Wucht der Farbe konfrontiert sieht.
Die Kombination aus Spiegel und Voile-Malerei, die sich in allen Arbeiten der Ausstellung findet, ist bei den „Cosmic Plates“ anders geartet: der Spiegel ist im Gegensatz zu „Mutual Vibration“ wesentlich reflexiver und somit „performativer“. Anlass für Niesche war eine Anekdote von Bruce Naumann, der über die Erfahrung des Betrachtens eines Schaufenster von einer "desirable situation" sprach - wenn man sich einen Gegenstand ansieht, den man begehrt und irgendwann wird man von seiner eigenen Reflexion erfasst. Dieser Dialog war der Ausgangspunkt für Niesches Interesse an der Aufnahme eines Bildes zwischen dem Betrachter und der eigenen Reflexion. Der Stoff 'Voile' ist ein transparenter Stoff, ein „Bildschirm“, eine Haut, eine Membran. Die Betrachterin sieht in den „Cosmic Plates“ ihr Ebenbild: Eine gravitätisch hypnotisierende Version ihrer selbst.